dimarts, 30 de juny del 2015

Dichter und Fußballdenker - Pep Guardiola einmal anders: Der Bayern-Coach liest im Literaturhaus Werke des Poeten Miquel Martí i Pol



A 100 DIES DEL 27S.
DIA 11, DIMARTS 30 DE JUNY DEL 2015- MANQUEN 89 DIES  

Süddeutsche  Zeitung

Lyrik

 Dichter und Fußballdenker

Pep Guardiola einmal anders: Der Bayern-Coach liest im Literaturhaus Werke des Poeten Miquel Martí i Pol

Von Bernhard Blöchl
Als die Nachricht durchsickerte in der fußballfreien Zeit, war das Raunen förmlich zu hören. Ein Raunen wie im Stadion, wenn auf der Anzeigentafel auf ein wichtiges Tor in einer Partie anderswo hingewiesen wird: Pep Guardiola liest im Literaturhaus! Der spanische Star-Trainer des FC Bayern werde, so hieß es, öffentlich seine Lieblingsgedichte rezitieren, außerdem über die Bedeutung sprechen, die der katalanische Poet Miquel Martí i Pol (1929 bis 2003) für ihn hat. Ein medienwirksamer Coup, keine Frage, kennt man den weltoffenen Taktik-Gentleman hierzulande doch in erster Linie als Dirigenten am Spielfeldrand, als Fußballdenker im Designeranzug, als Meistermacher. Und es dauerte nicht lange, da spurteten die Wortsportler unter den Spöttern in die Offensive, faselten von "Lyrik mit Pep", "Nach dem Gedicht ist vor dem Gedicht", "Der Vers ist rund" und so weiter.
Alle, die sich lustig machen über die Liebe eines ehemaligen Fußballprofis zur Poesie, sollten zumindest von dessen Verbundenheit zu Martí i Pol wissen. Eine, die über das legendäre Verse-Vorlesen in der Kabine von Messi & Co. hinausgeht, worüber man auch in München spricht. Der 44-Jährige macht das nicht zum ersten Mal. Während seiner Zeit in Barcelona hat er wiederholt öffentlich gelesen. Im Internet kann man sich Videos anschauen, wie er im Sommer 2012 vor mehreren tausend Zuschauern den bekannten Dichter Kataloniens rezitierte, begleitet wurde er von dem Landsmann und Liedermacher Lluis Llach. Die Inszenierung wirkt in dem Video wie ein Pop-Event.

Pep Guardiola vor wenigen Tagen auf einer Benefizveranstaltung in Spanien.

(Foto: AP)
Auch im Literaturhaus München wird der Andrang am Dienstagabend groß sein, wahrscheinlich so groß wie lange nicht. Fernsehsender werden berichten, wie Guardiola die Originalgedichte liest, und wie der Schauspieler Thomas Loibl die deutschen Texte vorträgt (Übersetzungen sind im Maro-Verlag und in der Edition Delta erschienen). Sie werden berichten, wie der Moderator und Journalist Michael Ebmeyer den Titel der Veranstaltung ergründet, der da lautet: "Der Poet und der Spielmacher". Die Bilder werden durch Deutschland gehen, vielleicht auch ein bisschen durch Europa (wer keine Karte ergattert hat, kann live im Web zuschauen: www.literaturhaus-muenchen.de/livestream). Gefundenes Fressen für die Sommerpause.
Wer ist nun dieser Mann, dessen Kunst so inspirierend wirkt? Miquel Martí i Pol gilt als "Poet der einfachen Leute", ist einer der meistgelesenen Dichter Kataloniens. 1929 geboren und aus einfachen Verhältnissen stammend, schrieb er sich, immer wieder von Krankheiten niedergeschlagen, in die erste Lyrik-Liga. Mit Zeilen wie diesen: "Und wenn ich auf einmal verängstigt erwache, möchte ich damit nicht sagen, dass die Welt endet." So klingt dieser Künstler, oder so: "Dieses Gedicht ist traumfarben." Seine Themen waren die Sorgen der Arbeiter, ihre Träume und Empfindungen, die er mal melancholisch, mal zärtlich, mal kindlich-staunend in Worte fasste. Er war auch erotisch, politisch, kritisch und zuversichtlich. In seiner Heimat tragen Schulen und Straßen seinen Namen; 1999, wenige Jahre vor seinem Tod, wurde er für den Literaturnobelpreis nominiert.

Der Autor Miquel Martí i Pol (1929 bis 2003).

(Foto: Manu Fernandez/AP,, Edicions 62)
Guardiola und Martí i Pol kannten sich persönlich, sie verband eine poetische Freundschaft. Eine Veröffentlichung aus den Jahren 1995 bis 1997, "Buch der Einsamkeiten", trägt die Widmung: "Für Cristina Serra und Pep Guardiola". Das berühmte Paar besuchte den Dichter, der seit den Siebzigern an Multipler Sklerose litt, in seiner Wohnung in Roda de Ter. Sie tauschten sich über das Leben aus, das Spiel und die Kraft der Phantasie. Die Wirkung seiner Gedanken ist nachhaltig: "Gerne würde ich das Wenige, das ich habe, hergeben für eine kurze Zeit mit vollkommenem Körper, den ich mit einem anderen teilen kann, gierig wie ich, auch bei sich, die Grenze zu überschreiten."
Der Poet und der Spielemacher - Ein Abend für Miquel Martí i Pol mit Pep Guardiola, Di., 30. Juni, 20 Uhr, Literaturhaus (ausverkauft)
©SZ vom 30.06.2015 

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